Stationen 11.Staffel

Verbindung
Regie:  Alexander Pfander   Genre: Drama / Insiderfilm  Jahr: 2021    Format: 4K BlackMagic    Länge: 132 min
Kamera: Nuno Martini    Drehbuch: Alexander Pfander    Produzent: Alexander Pfander
Darsteller: Martin A. Schneider Hans Gurbig Lukas Olszewski Jan Bastel Kevin Brand Daniel Martin Nowak Cem Özcakir Jeffrey Jonas Bella Gurevich Simon Kirschner Julenka Werkmeister Domenik Jonas Lücke Viktor Pfander Nikolaus Pfander Martin Moeller CharlesToulouse Giuseppe Tuzzolo und Peter Khaganovitch    
Ton: Iwan Romanow    Musik: Kiriako Nedelkos    Schnitt: Alexander Pfander    web:  https://www.alexpfanderwriterdirector.com/
Inhalt: David ist Fuchs in einer schlagenden Studentenverbindung. Corps Teutonia wird rasch zum Familienersatz. David muss feststellen, dass die Medaille eine Kehrseite hat. Das Corps bietet nicht nur Schutz. Es erwartet totale Unterwerfung. Dieser Insiderfilm blickt hinter die Fassade der Verbindungen.

warum gescheitert: Obwohl "Verbindung" im Ausland mitlerweile 10 Preise bei kleinen Online-Festivals gewinnen konnte und bei Amazon zum Kauf angeboten wird, wurde der Film in Deutschland in der deutschen Filmszene komplett ignoriert und abgelehnt. Verleiher, Produzenten und Presse haben gar nicht oder mit Ablehnung reagiert. In der Verbindungsszene ist der Film zum geliebten Hassobjekt geworden. Hinter vorgehaltener Hand (Interne Nachrichten auf Insta, FB oder LinkedIN) heißt es der Film hat die Szene gut wieder gegeben auf den Punkt getroffen. Der Corpsverband hat sogar einen Maulwurf in das Filmteam während der Dreharbeiten eingeschleust und später in seiner Corpszeitung darüber berichtet. Aber auf Amazon wird der Film in den Bewertungen verrissen, weil man natürlich nicht gerne den Spiegel vorgehalten bekommt. Verwunderlicherweise wurde der Film geripped und in Russisch und Hindi synchronisiert, außerdem gibt es diverse Fan Subtitle in Hindi, Farsi und Indonesisch und anderen Sprachen, und der Film ist ilegal auf durzenden Torrent und Streaming Seiten, das ist auf der einen Seite eine Ehrung, aber an den Einnahmen sind wir nicht beteiligt weil es Raubkopioen sind. Andere Leute (Putin getreuer FSB Major mit Sportfirme Bet-One) verdienen mit meinem Film Geld. Ich gehe leer aus. Insgesammt vor allem in Deutschland war der Film kein Erfolg, weder finanziell noch sonstwie, hat für mich keine Türen geöffnet, und ist somit leider gescheitert.

Unser Kommentar/Rez: Dieser technisch einwandfrei produzierte Film erinnert ein wenig an Buñels „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“, die Verdrehung gesellschaftlicher Normen und der surrealistische Effekt enthemmter subkutaner Sinnhaftigkeit. Auch die trockene Erzählweise erzeugt den Sog einer entschleunigten Narrativität, die mit dem Begriff Langatmigkeit nur unzureichend beschrieben ist. Mit der exakten Ausgestaltung der Dialoge zeigt sich Alexander Pfander wieder als ein Großmeister der langen Geste. Nach etwa 130 min hinterlässt der Film genau das fahle Gefühl der Hilflosigkeit, wie es die platzhirschigen Protagonisten erlitten haben. Die szenische Umsetzung, die eher an ein Kammerspiel auf der Bühne heranreicht, suggeriert hier ein völlig neues Genre. Dennoch: „Kill your Babys“ ist des Cutter effektivstes Mittel zur Erzeugung von Spannung. „Verbindung“ auf die Hälfte und kurzatmiger gekürzt, hätte diesem sehenswerten Film durchaus gut getan.