Regie:
Moritz Liewerscheidt, Thomas Glatz, Florian Schenkel Genre: Experimenteller Dokumentarfilm Jahr: 2015 Länge: 36 min
Kamera: Moritz Liewerscheidt Drehbuch: freie Improvisation Produzent: Moritz Liewerscheidt
Darsteller: https://asta-oldenburg.de/2021/01/screening-moritz-liewerscheidt/
Ton: Thomas Glatz Musik: Florian Schenkel Schnitt: Moritz Liewerscheidt web: moritzliewerscheidt.de thomasglatz.de
Inhalt: Endstation Hermannstraße: Der Antiheld des Films, der Künstler Florian Schenkel, ist ein Kulturpessimist, der längst jede Hoffnung hat fahren lassen. Tagsüber arbeitet er in einer Tee-Fabrik, nachts malt er Bilder, die er niemandem mehr zeigt.
Vor seinem Umzug nach Berlin-Neukölln war Schenkel nicht nur als Maler eine feste Größe der Münchner Subkultur, sondern ein gefeierter Hörspielautor, der auf Lesebühnen in die unterschiedlichsten Rollen schlüpfte. In Berlin ging er unter – zu voraussetzungsreich seine Thomas-Mann-Parodien, zu hintergründig sein an Karl Valentin geschulter Sprachwitz.
»Das ABC des Florian Schenkel« entstand, als der Münchner Künstler Thomas Glatz den verloren Geglaubten in seiner Berliner Matratzengruft aufsuchte, um ihn noch einmal zum Sprechen zu bringen. Im Gepäck ein Diktaphon und 26 Begriffe.
In den Bildern des experimentellen Dokumentarfilms bleibt der Protagonist abwesend, nur seine Stimme begleitet den Zuschauer durch die Nebenstraßen, Parks und Friedhöfe Berlins. Wer ist dieser Florian Schenkel?
Das filmische Denkmal des unbekannten Künstlers, Trinkers und Drameladenherstellers ist zugleich ein Portrait Neuköllns.
warum gescheitert: Wer kennt schon Florian Schenkel?
Unser Kommentar/Rez: Erik Satie war im Brotberuf Briefträger. Er stellte Fragen. Ist eine Monade nach Leibniz, ein letztendlich Kleines, in das niemand hineinschauen kann aber etwas aus ihm heraus? Ist also die Null Gottes Präsenz?
Florian Schenkel ist ein moderner Hamlet, der fragt und fragt und wie ein schlafendes Kängeruh sämtliche aktuellen Diskurse von seiner kleinen Nußschale aus umschifft. Netter frei assozierter Vortrag und tschüß, ich sterb mal aus.
