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RAUCH
Regie:  Jan Goldfuß   Genre: Animation  Jahr: 2005    Format: dvd    Länge: 5 min
Produzent: Bauhaus-Uni Weimar

Inhalt: RAUCH is a surreal dream, the metaphor of a dreary, dead world composed from pictures of fantasy and reality. The only living being is a creature who tries to animate the dead world. It is about solitude and security, despair and hope, desire and disappointment. It is about solitude and security, despair and hope, desire and disappointment.

warum gescheitert: Will keiner sehen. Verlorene Liebe.

Unser Kommentar/Rez: Amorphe Landschaften in Rauch und Nebel gehüllt. Und ein Engel im reinen Äther aufgelöst. Seine wahre Gestalt, die Anima: das Herzklopfen, das Verliebt sein. Amors Pfeile dringen tief ins Fleisch und gräbt tiefe Wunden: Das Verlieben ist die existenziellste Erfahrung schlechthin! Die Bilder von Jan Goldfuß komprimieren diesen ewigen Weltlauf zwischen der Selbstlüge, nebst stiller vor sich hin dümpelnder Dekadenz und dem Schrecken, den geborgen Sein ins Jetzt. Die Angst des Sein vorm Dasein. Es sind nicht die Schmetterlinge im Bauch. Nein es ist das Rasen des Pulses, das wilde arhythmische Trommeln des Herzens, das den Zuschauer vorantreibt. Der Geschichte zu folgen, wie Giacometti(die dürre Figur) die fleischlose Geistgestalt dem irdischen, dem sinnverhafteten Engel am Grabe des Wunsches verfällt. Tragik des Lebens: so schön der Engel ist, er ist ein lebloses Monument, anbettungswürdig und unschuldig, aus Stein, ein Grabesengel. Stein, die zeitlose Transzendenz, das Raumschiff zwischen den Welten. Doch der Wunsch zerfällt mit der Berührung. Sie war nicht echt. Jetzt geht das Leiden, die Reise los, die Trennung, die Enttäuschung: Wie einst STANLEY KUBRIK setzt uns JAN GOLDFUSS durch diese Grenzerfahrung in ein Raumschiff um durch den Logos, dem unendlichen kleinen Nadelör des Raumes zum Jen- oder besser DORTSEIN zu gelangen. Wo Ying und Yang, den größtmöglichen Spannungsbogen führt, der einem Tarkowski zu Tränen gerührt hätte. Die akustisch-musikalische und bildliche Komposition kann nicht als perfekt, nicht als gelungen bezeichnet werden. Denn hier passiert mehr: ein nach außen gewölbter Donuts – bildlich und faktisch – einen undefinierten Raum umschlingend, einen Nulleuro-Trip: Die Quadratur des Kreises. Dieser Film, diese Reise, hat nur ein Makel: er ist zu kurz, man verlangt mehr, man will weiter, noch weiter..., mantrisch singend weiter...: Um sich in seine Iris, dem Uterus der großen Mutter Film zurückzuziehen, und genüsslich vor sich hinzuschweigen...wie ein stiller Teilhaber.... „Rauch“ ist kein Film, und darum ist er auch nicht gescheitert. Er ist ein komplexe Behauptung, die eine weitaus größere Antwort verlangt, als ein ablehnendes unreflektiertes Kopfschütteln.